Geographie
Geographie – was ist das eigentlich? Was macht eigentlich ein Geograph? Im Roman „Der Kleine Prinz“ von Antoine de St. Exupéry wird eine sehr einfache Erklärung geliefert. Auf seiner Reise trifft der „Kleine Prinz“ einen Forscher, der an seinem Schreibtisch sitzt, der mit Büchern übersät ist. Nachdem sich der Forscher als Geograph zu erkennen gibt, fragt der „Kleine Prinz“, was dieser Beruf denn genau bedeute. Der Geograph antwortet, dass ein Geograph ein Forscher sei, der wisse, wo sich die Meere, die Ströme, die Städte, die Berge und die Wüsten befinden.
So wie den Gelehrten am Schreibtisch, den der „Kleine Prinz“ besuchte, stellen sich wohl viele einen Geographen vor. Natürlich lernen wir im Geographieunterricht, wo sich was auf der Erde befindet. Schließlich heißt das aus dem Altgriechischen abgeleitete Wort Geographie nichts anderes als „Erdbeschreibung“. Doch Geographie und Geographieunterricht wollen mehr als das. Im Schülerduden Geographie steht Folgendes: „Geographie ist die Wissenschaft von der Umwelt des Menschen und vom wechselseitigen Beziehungsgefüge Mensch – Umwelt in räumlicher Sicht.“(1). Konkret heißt das: Wie beeinflusst die Umwelt unser alltägliches Tun? Und wie verändert unser Handeln die Umwelt, in der wir leben? Alles was jeder von uns tut, hat Auswirkungen auf unsere Umwelt und somit auch auf die gesamte Erde. Erst viel zu spät haben wir zum Beispiel erkannt, dass der Mensch das Klima auf der Erde verändert. Wir wissen aber auch, was wir machen können, um den Klimawandel aufzuhalten. Genau dies ist das Ziel des Geographieunterrichts. Indem wir unsere Erde besser kennenlernen, erlangen wir das Wissen, das uns zeigt, wie wir mit ihr Umgehen müssen, um das Beste für die Umwelt und alle Menschen herauszuholen.
Wir können uns auf der Erde bewegen, sie ist also räumlich. Geographie und Geographieunterricht betrachtet daher alles aus einer räumlichen Perspektive. Das ist auch der Grund, weshalb die Karte im Geographieunterricht eine so große Rolle spielt. Denn kein anderes Medium kann Raum so gut darstellen wie eine Karte. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Karte wie im Atlas aus Papier und Farbe besteht oder digital auf dem Bildschirm flimmert. Beide Kartentypen haben ihren festen Platz im Geographieunterricht.
Doch natürlich reicht eine Karte nicht aus, um alles zu erklären, was wir als Geographen wissen wollen. Um die Welt zu erklären, nutzen wir im Geographieunterricht eine große Fülle an Methoden. Hierzu zählen Experimente, das Basteln von Modellen oder die Arbeit mit digitalen geographischen Informationssystemen. Eine Methode ist für den Geographen von besonderer Bedeutung: Der Geograph, den der kleine Prinz besucht, hat seinen Schreibtisch nie verlassen. Ein echter Geograph muss jedoch hinaus in die Welt, um den Raum direkt zu untersuchen. Wenn Geographen hinaus in die Welt ziehen, nennt man das Exkursion. Auch im Schulfach Geographie spielen Exkursionen eine große Rolle. Schließlich wollen wir nicht nur über den Raum reden, sondern ihn auch selbst erfahren.
Soweit ein Überblick über das ganz besondere Fach Geographie. Übrigens: Einmal im Jahr findet der Diercke Wissen Wettbewerb statt, bei dem alle Schülerinnen und Schüler des Alsterring-Gymnasiums ihr geographisches Wissen unter Beweis stellen können.
(1) Zitiert nach: Schülerduden Geographie. 4. Auflage, Mannheim 2005, S. 126.